Wenn die Warnlampe blinkt: Wer sich nie weiterbildet, könnte in Gefahr geraten

Berufswechsel sind heute eine Selbstverständlichkeit: wer sich lange Zeit beruflich nicht verändert, erntet schnell einmal mindestens Verwunderung. Heisst das, berufliche Veränderung ist ein Muss? Und wer sich nicht verändert, endet in der Sackgasse? Nein, aber wer lange in derselben Situation verbleiben möchte – oder muss - sollte einiges beachten.

Wie oft haben Sie Ihre berufliche Situation verändert? Sind Sie um die 50 Jahre alt, so wird das mit einiger Wahrscheinlichkeit mehr als vier Mal in Ihrem Leben passiert sein. Aus freien Stücken in den meisten Fällen, zuweilen auch unfreiwillig. Wie auch immer, vermutlich werden Sie Ihre berufliche Veränderung im Nachhinein als positiv werten. Die Statistiken mindestens sprechen eine ziemlich deutliche Sprache: rund 80 Prozent der Personen, die sich innerhalb der letzten fünf Jahre beruflich verändert haben, sind heute glücklicher als zuvor. Umgekehrt fühlen sich jene Menschen eher unglücklicher, welche seit über 10 Jahren in der selben beruflichen Situation verharren. Aber mit den Statistiken ist so eine Sache. Vielen geht es bestens, auch nach 15 Jahren in der selben beruflichen Situation.

Plötzlich kann sich alles ändern

Wenn beruflich alles stimmt und kein Anlass zur Veränderung da ist, gibt es gute Gründe für den Verbleib. Allerdings gibt es doch so manches zu bedenken. Die Versuchung ist nämlich gross, keine Weiterbildungen zu besuchen, wenn man selbst keine berufliche Veränderung anstrebt. Das kann unter Umständen zu einem Problem werden, besonders dann, wenn man plötzlich durch äussere Umstände zu Veränderungen gezwungen wird. Sei dies durch Stellenverlust oder durch plötzlich steigende Anforderungen am bisherigen Arbeitsplatz beispielsweise durch die Digitalisierung. Das gewohnt gute Arbeitsklima kippt, Vorgesetzte werden fordernder, was gestern noch Routine war, gibt’s heute nicht mehr. Mit dieser Sache verhält es sich ähnlich wie mit Zahnschmerzen: wenn man sie hat, wird’s teuer. Der Zahnschaden hätte sich vielleicht durch gute Zahnpflege verhindern lassen.

Weiterbildung als Prävention

Im Berufsleben ist es ähnlich: wer an seiner Position in Not gerät, muss sich verändern können, sonst kann es weh tun. Denn nun fehlt es vielleicht gerade an jenen Kompetenzen, die auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind, aber über all die Jahre an der bisherigen Stelle nie gefordert und gefördert wurden. Im Bewerbungsdossier, das zur neuen Stelle verhelfen soll, fehlt das einschlägige Weiterbildungsportfolio.

Wer sich weiterbildet auch wenn die aktuelle berufliche Situation nichts zu wünschen übriglässt oder dies nicht erfordert, schaut etwas über den Tellerrand hinaus, setzt sich mit Neuem auseinander und Lernen wird etwas Alltägliches – und ist bei Veränderungen gewappnet und kann flexibel reagieren. Weiterbildung ist also nicht nur Schmiermittel für die Karriere – das ist übrigens ein weitverbreitetes Missverständnis – sondern wertvolle Prävention.

Welche Weiterbildung soll es denn sein?

Bloss: welche Weiterbildung soll es denn sein? Ein Gespräch mit dem Vorgesetzten und in sich selber hineinhorchen hinsichtlich Interessen und Fähigkeiten können schon aufschlussreich sein. Möglicherweise hilft auch eine Laufbahnberatung weiter. Allein schon diese Auseinandersetzung wird Sie weiterbringen. Und dem Arbeitgeber signalisieren: ich bin neugierig und möchte dranbleiben.

Fühlen Sie sich ertappt? Sie befinden sich schon seit langer Zeit in der selben beruflichen Position beim selben Arbeitgeber? Und Sie haben seit Jahren kaum mehr Weiterbildungen besucht? Da sollte eine Warnlampe blinken.

Alle Blogbeiträge anzeigen